Reisefotografie lernen: Halte deine Abenteuer in spannenden Fotos fest

Reisefotografie lernen

Irgendwie gehört es schon fast dazu: Kein Abenteuer ohne entsprechende Fotodokumentation. Keine Reise ohne Foto auf Instagram. Kein Welt-berühmter Spot ohne Selfie. Dabei ist es gar nicht so leicht, ansprechende Fotos während einer Reise zu schießen, die mehr als die langweiligen, 0-8-15-Touristen-Fotos sind. In diesem Blogpost möchte ich dir meine Tipps verraten, wie du deine Reisen in spannenden Bildern (nach) erzählen kannst. Egal, ob du mit dem Handy oder mit einer Systemkamera fotografierst! Reisefotografie zu lernen ist gar nicht mal so schwer und mit ein wenig Übung bekommst auch du schöne Fotos von deinen Reisen hin!

Reisefotografie lernen: Wandererin fotografiert einen See
Bonus-Tipp: Fotografiere dich beim Reisen bei dem was du tust: Fotografieren, Kochen, Radfahren, Wandern,…

Die richtige Ausrüstung

Die richtige Ausrüstung ist eine ziemlich individuelle Frage: Wie viel Platz hast du zur Verfügung? Wie viel zusätzlichen Kram möchtest du mit dir herum schleppen? Wie wichtig sind dir qualitativ hochwertige Fotos? Bist du grundsätzlich mit den Fotos deines Handys zufrieden? Welche Motive möchtest du fotografieren? Kannst du unterwegs deine Kamera oder dein Handy laden? Oder ist Strom eher schwierig?

Meine ganze Ausrüstung stelle ich im Detail im Blogpost Reisefotografie-Ausrüstung vor!

Die richtige Kamera

Die richtige Kamera, die du (immer) dabei haben kannst! Denn was nützt dir eine teure Kamera, wenn die nur Zuhause im Regal verstaubt? Ich fotografiere (und filme) mittlerweile mit einem Mix aus Systemkamera, Handy und 360° Kamera. Dabei hat für mich die Systemkamera den Vorteil, dass ich mit verschiedenen Objektiven verschiedene Situationen fotografieren kann. Ich nehme meist ein Weitwinkel-Objektiv und ein Tele-Zoom-Objektiv mit auf meine Reisen. So bin ich für weite Landschaften und Details & Tiere gut gerüstet. Besonders bei der Reisefotografie ist es wichtig, dass man mit einer Kamera unterwegs ist, die man immer dabei hat – das ist für mich das Handy. Und die 360° Kamera ist praktisch, da ich so verschiedene Bildwinkel gleichzeitig filmen kann.

Wanderin auf einem Weg in Cinque Terre, Italien, Selbstportrait während einer Reise
Gerade auf geraden Wegen ist ein Stativ unglaublich praktisch

Das richtige Stativ

Besonders, wenn man Fotos von sich selbst machen möchte, ist ein Stativ praktisch. In meinen Augen ist es jedoch kein Muss für die Reisefotografie. Ich besitze zwei Stative, eins das sich auf Kopf-Höhe ausfahren lässt, das nutze ich für Portraits und explizierte Fototouren und eins, das sich auf Hüfthöhe ausfahren lässt, das kommt auch bei längeren Touren mit.

Das richtige Reisestativ für die Reisefotografie ist klein und handlich
Das richtige Reisestativ ist klein und handlich – so wie dieses hier

Die Frage, ob du überhaut ein Stativ mitnehmen möchtest, ist natürlich ganz individuell. Denn wenn man die Augen offen hält, finden sich in der Natur viele „natürliche Stative“. Darauf werde ich in einem späteren Artikel nochmal genauer eingehen.

Nützliche Helfer: Ersatz-Akkus, Filter, Laptop und Tablet

Eins der ersten Dinge, die ich mir zu meiner Kamera gekauft habe, sind Ersatz-Akkus. So kann ich auf kürzeren Touren auch mal auf das Ladegerät verzichten und bin nicht so sehr darauf angewiesen, über Nacht eine Steckdose zum Laden zu finden.

Dann besitze ich noch einen ND-Filter. Damit kann man auch am helllichten Tag mit langen Verschlusszeiten fotografieren und so z.B. Wasser verlaufen oder Menschen unscharf werden lassen. Zugegeben: Den benutze ich eher selten.

Fotos machen ist meist nur die halbe Miete: Die Fotos zu bearbeiten holt am Ende nochmal richtig viel aus den Fotos heraus und wenn du Reisefotografie lernen möchtest, empfehle ich dir dich auch in die Bildbearbeitung einzuarbeiten. Zuhause bearbeite ich meine Fotos am Laptop, unterwegs, je nach Platz auf dem Tablet oder auf dem Handy. Für alles nutze ich Lightroom (classic oder mobile).

Fernsehturm im Nebel - Reisefotgrafie lernen
Da hat sich das frühe Aufstehen gelohnt: Der Nebel haucht dem sonst langweiligen Motiv eine mystische Stimmung ein

Die richtige Tageszeit und das richtige Wetter

„Außergewöhnliche Fotos entstehen in außergewöhnlichen Momenten“ habe ich mal irgendwo aufgeschnappt. Und an dem Satz ist was dran. Fotos, die ich interessant finde, haben alle eine außergewöhnliche Lichtstimmung gemeinsam. Strahlendblauer Himmel und Sonnenschein finde ich meist eher langweilig auf Fotos. Es wird schnell klar: Ansprechende Reisefotografie und schöne, alltagstaugliche Radurlaube oder Wanderungen haben gänzlich andere Anforderungen an die äußeren Bedingungen.

Für Fotos bevorzuge ich den Sonnenaufgang (im Winter) oder den Sonnenuntergang (ganzjährig): Das Licht ist meist wärmer und die Schatten sind weicher. Auch finde ich es mittlerweile schöner, wenn z.B. nach einem Regen ein leichter Nebel in der Luft hängt. Für Fototouren ziehe ich am Liebsten nach einem Regen und kurz vor der Dämmerung los. Das geht natürlich beim Reisen nicht immer und oft muss man einfach mit dem klar kommen, was man als Wetter vorfindet.

Allee am Niederrhein im Nebel - Reisefotografie lernen
Für Alleen ist Nebel auch immer vorteilhaft: Durch den Nebel wird eine schöne Tiefe erzeugt

Interessante Bild-Kompositionen finden

Genauso wichtig, wie das richtige Licht ist in meinen Augen die Bild-Komposition. So kannst du aus einem eher langweiligen Foto direkt mehr herausholen, ohne viel mehr Aufwand zu haben. Meine liebsten Daumenregeln für interessante Bild-Kompositionen sind:

Froschperspektive

Geh beim nächsten Foto einfach mal in die Hocke oder stell die Kamera auf den Boden. Besonders, wenn du Gegenstände fotografieren möchtest, die eher kleiner sind, wie Blumen oder auch dein Fahrrad, bietet es sich an, genau auf der Höhe des Gegenstands zu fotografieren.

Radfahrerin während einer Pause im Bergischen Land - Reisefotografie ohne Stativ
Hier lag die Kamera einfach auf dem Weg und hat diese eher ungewöhnliche Perspektive eingefangen – ich habe kein Stativ genutzt!

Vordergrund macht Bild gesund

Suche dir ganz bewusst Dinge, die du im Vordergrund platzieren kannst. Das können Blätter oder Gräser sein oder auch du selbst, während du auf eine Landschaft schaust.

Reisefotografie lernen: Vordergrund macht Bild gesund: Wandererin an der Moselschleife
Eine meiner Lieblings-Kompositionen: Ich, während ich auf die Landschaft schaue. Mit einer Person im Vordergrund wird das Bild gleich interessanter

Der Goldene Schnitt/Die Drittel-Regel

Fotos wirken harmonischer, wenn du das Subjekt ungefähr ins linke oder rechte Drittel des Bildes legst. Das gilt natürlich auch für oben und unten. Bei vielen Kameras lässt sich auch ein Raster einstellen, sodass du direkt siehst, wenn du das Foto machst, ob dein Subjekt auf im goldenen Schnitt liegt. Alternativ kannst du darauf bei der späteren Bearbeitung achten.

Fahrrad steht im Goldenen Schnitt, eine Daumenregel der Reisefotografie
Der goldene Schnitt: Das Fahrrad steht nicht Mittig, sondern nach links versetzt

Achte auf saubere Ränder

Ich versuche schon beim Fotografieren darauf zu achten, dass es am Rand nichts Störendes gibt, dass die Aufmerksamkeit von dem lenken möchte, was ich eigentlich fotografieren möchte. Das können Autos, Straßenschilder, aber auch komische Äste oder dergleichen sein.

Super Spot zum Reisefotografie lernen: Radfahren im Nationalpark De Meinweg
Eher ein Negativ-Beispiel: Die Gräser am linken Rand ziehen zu viel Aufmerksamkeit auf sich und lenken von mir ab. Das kann man auch nicht mehr rausschneiden.

Nutze Linien

Besonders beim Radfahren ergeben sich oft schöne Linien: Straßen oder Alleen sind perfekt. Hier wirkt es in meinen Augen besonders harmonisch, sich oder das Fahrrad genau in die Mitte zu platzieren.

Canyon Grizl 7 auf einem Waldweg mittig platziert - Reisefotografie lernen
Gerade Wege sind hervorragende Foto-Möglichkeiten: Ich achte beim Fotografieren immer darauf, dass das Subjekt genau in der Mitte steht

Reisefotografie lernen: Üben, üben, üben

Kein Meister ist vom Himmel gefallen und das gilt auch für die Fotografie: Der aller wichtigste Tipp ist daher: Üben, üben, üben. Nimm so oft es geht, deine Kamera mit, mache viele Fotos, bleibe lieber einmal zu viel stehen, sortiere die Hälfte der Fotos, die du gemacht hast, wieder aus… Und damit du bei deiner nächsten Reise schon die Kompositions-Daumenregeln verinnerlicht hast: Übe am besten im Alltag, nach Feierabend oder bei kleineren Touren.

Das sind meine Tipps um Reisefotografie zu lernen – jetzt wünsche ich dir viel Spaß!

Reisefotografie lernen - egal mit welcher Kamera
Egal ob du mit der Spiegelreflex, Systemkamera oder mit dem Handy unterwegs bist – deine Reisen kannst du mit allen gut festhalten

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One Comment

  1. Meine Reisefotografie-Ausrüstung für's Wandern und Radfahren - Abenteuer vor der Haustür

    […] Du kannst deine Fotos auch schon mit ein paar Kompositions-Tricks total verbessern. Dazu habe ich diesen Blogpost geschrieben: Halte deine Reisen in spannenden Fotos fest […]

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