Meine Reisefotografie-Ausrüstung für’s Wandern und Radfahren
Fotografieren auf Reisen, besonders beim Wandern und bei Radtouren, ist so eine Sache. Hier ist besonders wichtig, dass die Reisefotografie-Ausrüstung besonders leicht und klein ist. Und, dass man auch nur das mitnimmt, was man auch wirklich braucht. Denn nichts ist ärgerlicher, als ein paar Kilo Ausrüstung kilometerweit mitzuschleppen und am Ende doch nicht zu benutzen. Meine Reisefotografie-Ausrüstung unterscheidet sich, je nachdem, ob ich Wandern gehe oder Radfahren. Und ob es eine Tour ist, bei der das Draußen-sein im Vordergrund steht oder bei der die Fotografie der Fokus ist.
Die Basis meiner Reisefotografie-Ausrüstung: Die Kamera
Bei jeder Radtour und jeder Wanderung nehme ich meine spiegellose Systemkamera mit. Ich habe im Herbst 2022 mir eine Canon RP gekauft, nachdem mir meine bis dahin unkaputtbare Canon EOS 700D vom Fahrrad gefallen war. Die 700D funktionierte nach dem Sturz sogar noch, aber das war für mich das Zeichen, nach einer neuen Kamera Ausschau zu halten.
Die Wahl viel am Ende wieder auf eine Canon. Ich finde, sie liegen einfach am besten in der Hand und das Klapp-Display funktioniert für mich immer noch am Besten. Und mit einem Adapter konnte ich alle alten Objektive auch an der neuen Canon RP nutzen. Die Kamera (plus zwei, drei Ersatz-Akkus) bildet das Grundgerüst meiner Outdoor-Fotoausrüstung, je nach Einsatzzweck nehme ich das entsprechende Objektiv mit und/oder noch zusätzlich ein Stativ.
Technische Aspekte, z.B. dass die Canon RP die kleinste Vollformat-Kamera von Canon ist, oder die Megapixel-Anzahl waren für mich nicht so entscheidend. Deshalb würde ich auch immer empfehlen: Fahrt für den Kamera-Kauf in einen Laden. Ich habe hier in Köln im Saturn alle Kameras in die Hand genommen, egal ob sie erstmal in Frage kommen oder nicht. Und am Ende hat mr die RP am Besten gefallen.
Das richtige Objektiv für Wanderungen: Der Zoom
Beim Wandern achte ich meist nicht so sehr auf das Packmaß meiner Fotoausrüstung, da in meinem Wanderrucksack meist genug Platz ist. Auch habe ich oft zwei Hände frei, sodass ich beim Wandern immer ein Zoom-Objektiv mit nehme. So muss man nicht so viel laufen, wenn der Bildausschnitt noch nicht ganz passt.
Mit meiner RP habe ich das Kit-Objektiv, 24-105 mm, F 4-7.1 dazu gekauft und es leistet mir bisher treue Dienste. Anders als meine bisherigen Objektive handelt es sich bei diesem Objektiv um ein Objektiv für eine Vollformat-Kamera und das merkt man: Das Objektiv ist viel schwerer und wertiger verarbeitet. Durch den großen Brennweiten-Bereich ist es sehr flexibel im Alltag einzusetzen: Die 24mm sind super für Landschaften oder auch Wege, die ich gerne fotografiere. Und falls man doch mal einen engeren Bildausschnitt haben möchte, kann man noch recht weit hereinzoomen. Nur für die wirkliche Tierfotografie sind 105mm am Ende doch etwas wenig. Dazu unten mehr.
Das richtige Objektiv für Radtouren: Die Festbrennweite
Für Radtouren ist mir ein kleines Packmaß meiner Ausrüstung besonders wichtig. Und, dass ich sie notfalls auch mit einer Hand bedienen kann (so kann ich z.B. noch das Fahrrad festhalten).
Ich fahre seit Jahren mit einer 24mm F 2.8 Festbrennweite von Canon auf Radreisen. Dieses Objektiv hat den Vorteil, das es ein Pancacke-Objektiv ist. Das heißt, es ist besonders flach. Und typisch für Festbrennweiten war es auch vergleichsweise günstig. Es wäre also nicht soooo schlimm, wenn es bei einer Radtour kaputt gehen würde.
24mm, das ist recht weitwinkelig. Es eignet sich also vor alle für Landschaften, Wege und Motive, wo man recht nah herangehen kann. Weniger gut geeignet ist es für Wildlifefotografie, da man an die Tiere natürlich sehr nah herangehen muss. Generell finde ich es etwas schwerer, mit einem Weitwinkel-Objektiv schöne, ansprechende Fotos zu machen. Dadurch, dass der Bildausschnitt viel größer, als z.B. bei einem 50mm Objektiv ist, ist natürlich auch immer viel mehr mit drauf. So ist es für mich schwieriger, ganz klar Aufmerksamkeit auf das Subjekt zu legen. Mit ein bisschen Übung und/oder etwas Fachliteratur gelingen aber auch dir aufgeräumte Weitwinkel-Fotos! Mir hat das Buch Weitwinkel-Fotografie von Chris Marquardt am meisten geholfen.
Anmerkung: Bei den 24mm handelt es sich nicht um „echte“ 24mm. Vielleicht hast du schonmal was vom Cropfaktor gehört: Je nach Sensor-Größe muss man die Brennweite mit einem Faktor multiplizieren. Bei meiner Canon 700D sind es 1,6. Diese Angabe findest du beim Hersteller.
Tiere ungestört fotografieren: Der Tele-Zoom
Während die 24mm mein „Immerdrauf“-Objektiv (bei Radtouren) sind, schraube ich mein Tele-Zoom nur drauf, wenn ich auch das entsprechende Motiv fotografieren möchte: Tiere, besonders Vögel und Rehe, Ausschnitte aus Landschaften und Städten. Ich nehme das Objektiv auch nur dann mit, wenn ich glaube, dass sich eine solche Fotomöglichkeit ergibt. Um es zu transportieren, packe ich es in eine dicke Socke und dann kommt es in meinen Rucksack/Fahrradtasche. Vor Ort schraube ich dann das Objektiv drauf.
Macht Selbstportraits leichter: Das Stativ
Besonders, wenn man Fotos von sich selbst machen möchte, ist ein Stativ praktisch. In meinen Augen ist es jedoch kein Muss für deine Reisefotografie-Ausrüstung. Ich besitze zwei Stative von Rollei:
- Rollei Stativ C6i: Das ist besonders praktisch für Portraits, da man es bis auf Kopfhöhe ausfahren kann. Es ist natürlich auch recht groß und schwer – mit kommt es nur noch, wenn ich auf wirkliche Foto-Touren fahre, wo ich mich ganz bewusst fotografieren möchte.
- Rollei Stativ Compact Mini M-1: Das kommt recht oft mit. Es ist recht kompakt und leicht, sodass es gut in die Fahrradtaschen oder den Rucksack passt. Man kann es auf ca. 50cm ausfahren, was Fotos aus Hüfthöhe bedeutet. Das reicht für mich in den meisten Fällen völlig aus.
Die Frage, ob du überhaut ein Stativ mitnehmen möchtest, ist natürlich ganz individuell. Denn wenn man die Augen offen hält, finden sich in der Natur viele „natürliche Stative“. Darauf werde ich in einem späteren Artikel nochmal genauer eingehen.
Erleichtert die Planung: Ersatz-Akkus und Fernauslöser
Ersatz-Akkus gehören seit Anfang an zu meiner Reisefotografie-Ausrüstung. Wann immer ich die Kamera einpacke, stecke ich mir ein paar Ersatz-Akkus in die Tasche. So bin ich immer gerüstet.
Auch, wenn man moderne Kameras mittlerweile mit dem Handy steuern kann, benutze ich trotzdem einen Fernauslöser für meine Selbstportraits. Ich mag die Einfachheit des Fernauslösers. Einfach auf den Knopf drücken – schon löst die Kamera aus. Teilweise ist es mir sogar schon gelungen Selbstportraits von mir zu machen, während ich fahre. Mit dem Handy undenkbar.
Du brauchst keine neue Ausrüstung!
Zur Erinnerung: Nicht die Kamera macht das Foto, sondern du! Du brauchst also nicht zwingend neue Reisefotografie-Ausrüstung, wenn du mit deinen Fotos unzufrieden bist. Aber: Neue Technik kann dir das Leben leichter machen. Kaufe bewusst und nicht aus einer Unzufriedenheit heraus.
Du kannst deine Fotos auch schon mit ein paar Kompositions-Tricks total verbessern. Dazu habe ich diesen Blogpost geschrieben: Halte deine Reisen in spannenden Fotos fest
Reisefotografie lernen: Spannende Fotos mit jeder Kamera
[…] Meine ganze Ausrüstung stelle ich im Detail im Blogpost Reisefotografie-Ausrüstung vor! […]