Radweg Deutsche Weinstraße: Mandelblüte in der Pfalz

Schon so lange wollte ich mal zur Mandelblüte in die Pfalz – doch es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich es endlich geschafft habe. Denn: Die Mandelblüte ist nur ein paar Wochen im Jahr und nicht ganz so gut zu planen, da sie vom Wetter abhängig ist. So ist es gar nicht verwunderlich, dass ich über Jahre den perfekten Zeitpunkt verpasst habe. Aber 2025 hat es dann geklappt – ich musste noch Resturlaub „verbraten“ und hatte somit 4 Tage Zeit. Manchmal lohnt sich das Angestellten-Leben schon. Also ab in die Pfalz. ich habe mir eine Kombination aus dem Radweg Deutsche Weinstraße und dem Kraut und Rüben-Weg ausgesucht. Zwei Radwege, die nahezu parallel Nord-Süd durch die Pfalz verlaufen. Der Radweg Deutsche Weinstraße immer in den Hügeln, mit wunderschönen Ausblicken, aber natürlich auch mit den entsprechenden Steigungen und der Kraut und Rüben-Weg durch die flache Rheinebene. So lernt man die Pfalz nochmal aus zwei Perspektiven kennen.

Der Radweg Deutsche Weinstraße ist 97 Kilometer lang und startet in Bockenheim. Das Ende ist in Schweigen-Rechtenbach, mit einer kleinen Verlängerung nach Wissembourg. Auf der Strecke gibt’s 1100 Höhenmeter. Die Region ist sehr hügelig, die Anstiege sind also oft kurz, aber durchaus knackig.
An- und Abreise: So kommst du hin
Obwohl die Pfalz eher ländlich ist, gibt es doch einige Zug-Verbindungen. Und auch der Radweg Deutsche Weinstraße selber schlängelt sich entlang einer Bahnlinie, man kann also theoretisch an verschiedenen Stelle ein- und wieder aussteigen oder auch nur einen Teil der Strecke fahren. Perfekt für Anfänger*innen oder wenn das Wetter ungewiss ist.

Anreise nach Bockenheim: Der nächste größere Bahnhof zum Start ist Monsheim – nach Monsheim kommt ihr entweder von Bingen am Rhein oder von Worms aus. Und von Monsheim könnt ihr entweder eine Station mit dem Zug nach Bockenheim fahren oder einfach so mit dem Rad – ist schließlich nicht weit.
Abreise von Wissembourg (Frankreich): Von Wissembourg fährt eine Bahnlinie nach Deutschland.
Vorschlag für 2 Etappen: Ein Wochenende auf dem Radweg Deutsche Weinstraße
Ein Wochenende in der Pfalz ist ideal – denn die besonders die Angebote, die sich an Touristen richten, haben an den Wochenenden auf. Montags z.B. haben viele Restaurants und auch Bäckereien Ruhetag.
Etappe 1: Bockenheim – Siebeldingen (66 km)
Los geht’s in Bockenheim. Hier ist das Nördliche Tor der Weinstraße. Schon aus dem Zug konnte ich die sanfte Hügellandschaft und die vielen blühenden Bäume bewundern. Die Sonne scheint, es ist ein wunderschöner Mittag im Frühling. Nach einem kurzen Snackstop in Grünstadt beim Bäcker geht’s durch die Hügel. Die vielen Weinreben sind noch ganz kahl, ab und zu sieht man schon die Bäume blühen: Die Region ist für die Mandelblüte im Frühling bekannt. Überall sieht man diese rosa Farbtupfer.
Am frühen Nachmittag erreiche ich Bad Dürkheim – hier gibt es eine Saline, die man auch besichtigen kann. Ich möchte jedoch schnell weiter und lege nur einen kurzen Snackstop ein und buche das Hotel für die Nacht. In Neustadt an der Weinstraße fahre ich aus Versehen in ein Mandelblütenfest – die Straßen sind schon von weitem vollgeparkt, es ist unglaublich voll. Am Ende ist es noch kein kleiner Sprint: Denn um 18 Uhr möchte ich am Hotel in Siebeldingen sein. Ich schaffe es auf die Minute genau und kann im Hotel Sonnenhof sogar mein Rad noch im Fahrradraum unterstellen. In der Straußwirtschaft Juliushof gibt’s noch äußert leckere Spinatknödel als Abendessen und dann falle ich schon ziemlich müde ins Bett.







Etappe 2: Sibeldingen – Wissembourg (35km)
Gut erholt ging’s nach dem Frühstück weiter in Richtung Frankreich: Leider war für den Vormittag Regen angesagt und kaum war ich Abfahr-bereit, tröpfelte es auch schön gemächlich. Also schnell die Regensachen übergezogen und trotzdem los. Es ging wieder durch diese wunderschönen kleinen Orte in der Pfalz, aber auch über deutlich mehr Hügel als gestern. Dass ich gestern viel zu wenig gegessen hatte, spürte ich auf der Stelle: Es war einfach nur zäh. Und kaum hatte ich mich dazu entschieden, die Regensachen wieder auszuziehen, weil es kaum noch regnete und viel zu warm war, goss es plötzlich aus Eimern. Aber auch dieser Regen hörte irgendwann auf und ich freute mich über jede Abfahrt – denn das ist das Coole an Hügeln: Man kämpft sich für ein paar Minuten hoch und wird auf der Stelle mit einer grandiosen Aussicht und wenig später mit einer rasanten Abfahrt belohnt. Und gegen Mittag erreiche ich dann das südliche Tor der Weinstraße. Natürlich nutze ich die Verlängerung nach Frankreich und erreiche wenig später Wissembourg. Hier kehre ich erstmal in ein Café ein, esse einen Guglhupf – das Elsass ist dafür berühmt – und überlege, wohin es als nächstes gehen soll. Denn die Kombination aus Weinstraße und Kraut-und-Rüben-Weg hatte ich mir bis zur letzten Sekunde offen gehalten.
Wenn du die Tour für ein Wochenende planst, dann ist in Wissembourg Ende und du hast noch einen halben Tag Zeit, um entspannt nach Hause zu kommen.












Falls du mehr Zeit hast
Wenn du ein langes Wochenende Zeit hast, dann kannst du ab Wissembourg wieder zurück zum südlichen Tor der Weinstraße fahren. Denn dort beginnt der Kraut-und-Rüben-Weg, der ebenfalls einmal Nord-Süd durch die Pfalz verläuft. Allerdings geht dieser Weg vor allem durch die Rheinebene – heißt: Es gibt kaum Steigungen und auch die Landschaft ist eine völlig andere. So kannst du einmal im Kreis durch die Pfalz fahren und kommst in Bockenheim wieder aus. Den Kraut-und-Rübenradweg stelle ich im nächsten Post vor.
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