Fulda-Radweg: Mit dem Rad durch Deutschland

Radfahren in Hessen – da hat sich früher gar nichts geregt. Doch durch Zufall bin ich auf den Fulda-Radweg gestoßen und wusste sofort: Den muss ich mal fahren. Also meinen Freund überzeugt und los! Denn auch, wenn ich gerne zum Radfahren in die Niederlande fahre, kann man mit dem Rad durch Deutschland auch ganz gut fahren. Der Fulda-Radweg führt auf 260km von der Röhn bis nach Hann. Münden durch das wunderschöne Fulda-Tal.

An- und Abreise

Ganz bequem sind wir mit der Bahn nach Fulda gereist, wo wir auch die erste Nacht übernachtet haben. Man kann von dort aus weiter mit der Bahn nach Gersfeld (Rhön) fahren, wo der Fulda-Radweg offiziell beginnt. Oder man ist bekloppt und fährt von Fulda aus hoch zur Quelle der Fulda auf die Wasserkuppe. Wir sind bekloppt.

Wir sind nur bis nach Kassel gefahren, da man von dort aus ganz bequem mit dem Zug auch wieder nach NRW kommt.

Etappe 1: Fulda – Wasserkuppe – Fulda

Gegen Mittag kommen wir mit dem Zug in Fulda an und checken erstmal im Hotel ein, wo wir auch den Großteil unsres Gepäcks lassen. Und dann geht’s endlich los. Erst auf dem Milseburg-Radweg, einer alten Bahnstrecke, die sich gemütlich durch die hügelige Landschaft schlängelt und schon jetzt schöne Ausblicke auf die Höhen der Rhön bietet.

Ich hatte mich gerade an die sanfte Steigung gewöhnt, als wird die Trasse verlassen und es hoch in Richtung Wasserkuppe geht. Und hier bin ich ehrlich: Ich habe den Anstieg definitiv unterschätzt und es war richtig schlimm. Denn damals hatte ich nur ein Trekking-Rad und das war definitiv nicht dafür gemacht. Ich verfluchte alles, mich, die Strecke, schob das Rad den Berg hoch und dachte an’s Aufgeben. Aber: Irgendwie habe ich doch durchgehalten und kam oben an. Und was soll ich sagen: Die grandiose Aussicht hat für alles entschädigt.

Danach ging’s Abwärts zur Quelle der Fulda und danach immer der Landstraße entlang nach Gersfeld, wo wir dann auf den Fulda-Radweg wechselten, der uns wieder zurück nach Fulda ins Hotel brachte.

Etappe 2: Fulda – Morschen

Ausgeschlafen aufgewacht im Hotel in Fulda haben wir uns erstmal beim Bäcker eingedeckt, bevor es dann zurück auf den Fuldaradweg ging. Schon nach ein paar Kilometern schaut man über eine weite Ebene hoch auf die Rhön – kaum zu glauben, dass wir gestern Abend noch dort oben waren.

Die Fulda schlängelt sich durch die hügelige Landschaft, die an’s Allgäu erinnert. Immer dem Fluss entlang geht’s ab und zu über Brücken und Hügel, die schöne Ausblicke auf die Landschaft bieten. Ab uns zu durchqueren wir wunderschöne Fachwerk-Dörfer. Es ist traumhaft. Einzig die Tatsache, dass es kaum Cafés oder Restaurants zum Einkehren gibt, trübt meine Begeisterung. Aber zum Glück habe ich meinen Kocher und eine Tüte Fertig-Nudeln dabei!

Geschlafen haben wir gut und günstig im Bettenhausen in Morschen: https://goo.gl/maps/HnMwrZWhg95oX7KV9

Etappe 3: Morschen – Fulda

Auf zur letzten Etappe: Die letzten beiden Tage stecken uns noch ziemlich in den Knochen – insbesondere mir, die Steigungen gar nicht gewöhnt ist. Umso froher bin ich, dass wir beschließen, nur bis nach Kassel zu fahren, da man von dort aus ganz einfach mit der Bahn zurück nach NRW kommt.

Die Fulda ist mittlerweile ein richtiger Fluss, der sich durch ein breites Tal schlängelt. Zum Glück ist es so auch etwas flacher. Immer wieder wechseln wir die Fluss-Seite, fahren an Apfelbäumen vorbei, an denen wir uns natürlich reichlich bedienen und plötzlich sind wir in Kassel.

Ein letzter Anstieg zum Bahnhof Wilhelmshöhe, der seinem Namen alle Ehre macht und dann geht’s nach einem Tee im Bahnhofs-Café auch wieder nach Hause.

Diese Tour auf dem Fulda-Rasweg hat mir so viel Lust auf Steigungen und Hügel und Berge gemacht, dass ich ungefähr ein Jahr später mit dem Rad die Alpen überquert habe. Dieses Abenteuer kannst du hier nachlesen: Mit dem Rad über die Alpen, Teil 1 und Mit dem Rad über die Alpen Teil 2, Mit dem Rad über die Alpen, Teil 3