Bikepacking auf dem Neusiedler See Radweg – Sommertour 2022, Teil 6
Mit dem Rad fünf Wochen unterwegs im Osten Europas – diesen Traum erfüllte ich mir im Sommer 2022. Zuerst ging es mit dem Rad über den Alpe Adria Radweg von Salzburg nach Travisio dann nach Slowenien, wo ich mich in Beld und die Umgebung verliebte und dann verbrachte ich ein paar Tage in Ljubljana. Von dort aus ging es mit dem Zug nach Wien und von Wien ging’s dann mit dem Rad an den Neusiedler See, wo ich drei abwechslungsreiche Tage Bikepacking auf dem Neusieder See Radweg erlebte.
Inhaltsverzeichnis
- Der Neusiedler See
- Der Neusiedler See Radweg
- Mit dem Zug nach Wien…
- …und dann mit dem Zug oder mit dem Rad?
- Neusiedler See Radweg trifft auf den Eurovelo 13 (Iron Curtain Trail)
- Unterwegs auf dem Neusiedler See Radweg
- Tipps – Unterkommen & Anschauen
- Die Etappen auf Komoot
- Das komplette Sommerabenteuer
Der Neusiedler See
Ich weiß nicht, ob ich als Kind zu viel „Bibi & Tina“ gehört habe, aber die weite ungarische Landschaft fasziniert mich schon lange. Und die meisten denken dabei bestimmt erst an den Balaton, den Plattensee, und die Puszta. Doch auch der Neusiedler See ist ebenso wie der Balaton einer der wenigen Steppenseen in Europa, die Landschaft drum herum ist karg, recht flach und geprägt von einer Weite, die man als Stadtmensch nur sehr sehr selten sieht. Er liegt zum größten Teil in Österreich, aber die Südspitze gehöret zu Ungarn. Dazu ist er nicht weit von Wien und Bratislava entfernt – perfekte Bedingungen für’s Bikepacking auf dem Neusiedler See Radweg.
Der Neusiedler See Radweg
Einmal um den See herum führt der Neusieder See Radweg – ein wirklich gut ausgeschilderter Rundweg, der alle Facetten der Landschaft zeigt: Er führt durch die Weinanbau-Gebiete im Osten, durch den breiten Schilfgürtel im Süden, wo man wunderbar Vögel beobachten kann, über die (manchmal gar nicht so) sanften Hügel im Osten, auf denen man unglaubliche Ausblicke über den See und die weite Steppe hat und natürlich auch durch den touristisch erschlossenen Norden, wo man das Rad gegen ein Segelboot eintauschen kann. Der sehr flache See ist von einem breiten Schilfgürtel umgeben, baden kann man aber hervorrangend am Ostufer oder in den zahlreichen Seebädern. Ihr seht – Bikepacking auf dem Neusieder See Radweg ist sehr vielseitig und eigentlich gibt’s viel zu viel zu sehen, um die Tour in drei Tagen, so wie ich es gemacht habe, zu fahren.
Mit dem Zug nach Wien…
Der Neusieder See liegt an der Grenze von Österreich zu Ungarn, nur ca 50km von Wien entfernt. Daher dachte ich, es wäre eine gute Idee mit dem Zug nach Wien zu fahren und von dortaus mit dem Rad an den See. Wien, als Hauptstadt von Österreich, kann man natürlich super per Zug erreichen. Aber Achtung: Bei der ÖBB gibt es nicht so wie bei der DB einzelne Abteile für alle Fahrräder, nein – es gibt Fahrradplätze in jedem Wagen. Das wusste ich nicht und dementsprechend verwirrt war ich auf meiner ersten Fahrt mit der ÖBB. Manche Züge haben auch einen ganzen Fahrrad-Wagen. Dieser ist allerdings so hoch, dass zumindest ich unmöglich ein Fahrrad alleine hinein bekomme.
…und dann mit dem Zug oder mit dem Rad?
In Wien angekommen gibt es nun die Möglichkeit mit der Regionalbahn nach Neusiedl am See zu fahren, der perfekte Startpunkt für’s Bikepacking auf dem Neusiedler See Radweg. Die Fahrt dauert 40 Minuten und kostet 14,00 Euro (1 Erwachsene*r + Rad) mit der ÖBB. Alternativ kann man auch über die Felder von Wien in Richtung West-Ufer des Sees fahren. So habe ich es gemacht und kann es nicht empfehlen! Es gibt keinen „offiziellen“ beschilderten Verbindungsweg von Wien zum Neusiedler See, sodass man selbst für die Routen-Planung verantwortlich ist. Die Route, die ich genommen habe, führte sehr viel über vielbefahrene Landstraßen, die teilweise sehr eng waren. Aber am Schlimmsten war, dass es sehr heiß war und die Gegend sehr trocken und es kaum Straßenbäume gab. Ich wurde also die 50 km zum See ziemlich gegrillt.
Was ich mir aber ganz gut vorstellen kann (aber leider nicht ausprobiert habe), ist mit dem Rad an der Donau nach Bratislava und von dort aus dann über den Eurovelo 13 (Iron Curtain Trail) an’s Südende des Sees zu fahren.
Neusiedler See Radweg trifft auf den Eurovelo 13 (Iron Curtain Trail)
Auf rund 125km führt der Neusiedler See Radweg einmal um den gleichnamigen See und durchquert dabei nicht nur eine sehr beeindurckende Landschaft. Er führt auch in Ungarn ein Teil auf dem Eurovelo 13 entlang – der Iron Curtain Trail. Besonders vor dem Hintergrund, des Kriegs von Russland gegen die Ukranie war mir immer ein wenig mulmig zu Gemüte. Aber ich war auch ziemlich froh und beindruckt, dass mich auf dem Weg nicht Stachdraht und Schalgbaum erwarteten, sondern sehr nette und gastfreundliche Menschen entlang der Grenze. Und das aller Beste: Am Eurovelo 13 warten unzählige Trinkbrunnen auf durstige Radfaher*innen, meist sogar mit einer kleinen Hütte.
Unterwegs auf dem Neusiedler See Radweg
Aber fangen wir vorne an! Von Wien aus ging’s mit dem Rad einmal recht quer rüber nach Breitenbrunn. Achtung – auf dem Weg gibt es eine kleine Hügelkette, die es zu überwinden gilt! Doch hat man erstmal den Hügel überwunden, entschädigt eine Abfahrt mit einem sagenhaften Blick üfer den See und die weite Landschaft für den qäulenden Aufstieg. In Breitenbrunn angekommen, bog ich dann auf den Rundweg ab, sodass meine Bikepacking-Tour erst so richtig startete. Der Weg ist super ausgeschildert, sodass man eigentlich super ohne Navi fahren kann. Und obwohl der Weg eher die Ortszentren vermeidet, gibt’s viele Einkehrmöglichkeiten am Wegesrand, sodass man nicht verhungern oder verdursten muss. Dass der Radweg die Zentren umfährt ist natürlich toll, weil man so sehr viel Natur erleben kann, allerdings bedeutet das auch, dass ich die eine oder andere Sehenswürdigkeit leider verpasst habe (und deshalb immer noch traurig bin).
Tag 1: Von Wien nach Podersdorf am See
Am ersten Tag bin ich von Breitenbrunn über das Nordufer nach Podersdorf am See gefahren. Die Strecke ist flach, sodass man für weite Ausblicke auf die zahlreichen Aussichtstürme am See steigen muss. Neusiedl am See streift man nur am Rande, aber hier lohnt es sich, durch den breiten Schilfgürtel an das Seeufer zu fahren und den Segelbooten zu zu schauen. In Podersdorf habe ich auf einem Campingplatz übernachtet, der spontan auf spontane Zelt-Tourist*innen eingestellt war. Im Örtchen gibt’s alles was man braucht: Restaurants, einen Supermarkt und der Campingplatz hatte sopgar eine Waschmaschine!
Tag 2: Von Podersdorf am See nach Fertőrákos
Der zweite Tag war der schönste und abwechlungsreichste! Es ging einmal um die Südspitze des Sees bis nach Fertőrákos – das ist der letzte ungarische Ort, bevor man wieder in Österreich ist. Zunächst ging es entlang des flachen Ufers durch sehr karge Landschaft, die ummer wieder von sehr flachen Tümpeln unterbrochen wird. Ich kann mir kaum vorstellen, was zur Vogelflugzeit hier los ist. Zwischendurch wird man durch hügelige Weinberge geführt, um dann in Ungarn wieder durch einen Mix aus weiten flachen Seen und Steppe fahren zu können. Sobald man jedoch das Westufer erreicht hat, wir’s ganz schön hügelig. Doch auch hier wird man mit einem grandiosen Blick auf die Weite belohnt – ein Anblick, den kein Foto dieser Welt so wiedergeben kann. Ich war nach den ersten Hügeln ganz schön im Eimer, sodass ich mir fix einen Campingplatz in Fertőrákos gesucht habe. Das war eine super Idee, denn Ungarn ist vergleichsweise günstig.
Tag 3: Von Fertőrákos nach Neusiedl am See
Am dritten und somit letzten Tag meiner Neusiedler See Umrundung ging’s dann recht früh weiter. Das erste Highlight war die offene Grenze – früher wäre es undenbar gewesen hier einfach so drüber zu fahren. Auf einer Anhöhe genießt man noch kurz den Blick über den See, bevor es langsam aber sicher wieder zurück in Richtung Ufer geht. In Purbach am Neusiedler See, sowie in Neusiedl am See fahre ich einmal durch den Killometer breiten Schilfgürtel ans Wasser. In Neusiedl gibt’s ein richtiges Feriendorf am Ufer, sodass es hier Limo und Pommes gibt. Mit der Bahn ging’s dann wieder zurück nach Wien! Und das war’s dann auch schon mit Bikepacking auf dem Neusiedler See Radweg. Im Nachhinein würde ich noch mehr Zeit einplanen und die ganzen Sehenswürdigkeiten an der Strecke anschauen.
Tipps – Unterkommen & Anschauen
- Das Strandcamping in Podersdorf hat seinen eigenen Strand und einen Waschraum mit Waschmaschinen
- Familiär, günstig kann man in auf dem Camplingplatz von Kristóf zelten.
- Das Schloss Esterhaz ist bestimmt auch einen Besuch wer, ich habe es leider verpasst, da der Weg da nicht direkt entlang führt
Die Etappen auf Komoot
Das komplette Sommerabenteuer
Die bisherige Reise findest du hier:
- Mit dem Rad durch die Alpen – Bikepacking auf dem Alpe Adria Radweg – Teil 1
- Mit dem Rad durch die Alpen – Bikepacking auf dem Alpe Adria Radweg – Teil 2
- Mit dem Rad nach Slovenien – Bikepacking auf dem Alpe Adria Radweg und der Kronprinz-Rudolf-Bahn – Teil 3
- Mit dem Rad durch Slowenien: Der See in Bled, die Vintgar-Klamm und die Burg Bled – Teil 4
- Mit dem Rad durch Slowenien: Ljubljana – Teil 5
- Food-Guide: Wien – Tipps für Frühstück, Kuchen & Snacks – Sommertour 2022 – Teil 7
Bikepacking auf dem Alpe Adria Radweg
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Der See Bled, die Vintgar-Klamm und die Burg Bled
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